Sanierung, Renovierung, Modernisierung – steigende Baukosten und die Verantwortung zu nachhaltigem Bauen, rücken diese Themen verstärkt in den Fokus. PV-Anlagen werden errichtet, Öl- oder Gasheizungen durch Wärmepumpen ersetzt oder Ladeeinrichtungen für Elektromobilität installiert. All diese Maßnahmen bedeuten oft umfangreiche Eingriffe in die Elektroinstallation. Überspannungsschutz kann jetzt sogar in Anlagenteilen, die nicht erneuert wurden, notwendig sein.
Nachrüstung PV Anlage

Bei der Installation einer neuen oder der Erweiterung einer vorhandenen PV-Anlage wird in die bestehende Elektroinstallation eingegriffen. Der elektrische Anschluss erfolgt über einen eigenen oder neuen Stromkreis, der nach den aktuell gültigen Normen zu errichten ist. Für diesen Fall ergibt sich aus den Normen die Notwendigkeit zum Überspannungsschutz auf der AC-Seite (DIN VDE 0100-443) und zum Schutz des Wechselrichters auf der DC-Seite (DIN VDE 0100-712 und DIN VDE 0185-305-3 Beiblatt 5).
Generell sollten die Schutzkomponenten so nah wie möglich am Gerät platziert werden:
- Zum Schutz der AC-Seite im Zählerschrank oder direkt vor dem AC-Ausgang des Wechselrichters
- Zum Schutz der DC-Seite im Generatoranschlusskasten oder direkt vor dem Wechselrichter
Ist die Leitungslänge zwischen Wechselrichter und Überspannungsableiter größer als 10 m, empfiehlt sich ein weiteres Überspannungsschutzgerät Typ 2.
Achtung: Auch bei der Erdungsanlage kann eine Nachrüstung notwendig werden.
Nachrüstung Wärmepumpe

Beim Tausch einer Öl- oder Gasheizung in eine Wärmepumpe wird in die bestehende Elektroinstallation eingegriffen. Hierbei wird ein neuer Stromkreis oder sogar ein eigener Zähler notwendig. Ist am Speisepunkt (Zählerhauptverteilung) kein Überspannungsableiter vorhanden, muss hier nachgerüstet werden (DIN VDE 0100-443).
Mögliche Einbauorte sind:
- In der Zählerhauptverteilung auf dem Sammelschienensystem
- Im nachgelagerten anlageseitigen Anschlussraum (AAR)
Die Außeneinheit der Wärmepumpe wird häufig im Garten platziert. Dadurch ist die Leitungslänge zwischen Gerät und Überspannungsableiter meist größer als 10 m. Hier empfiehlt sich ein zusätzlicher Überspannungsableiter Typ 2 so nahe wie möglich am Gerät oder direkt nach dem Gebäudeeintritt der Leitung (DIN VDE 0100-534).
Darüber hinaus sollte der Temperatursensor mit einem Überspannungsableiter zum Schutz des Mess-, Steuer bzw. Regelkreis der Wärmepumpe installiert werden.
Nachrüstung Wallbox

Die Spannungsversorgung der Wallbox erfolgt in der Regel durch einen neuen Stromkreis aus dem Hauptverteiler oder aus der Zählerhauptverteilung. Ist am Speisepunkt kein Überspannungsableiter vorhanden, muss hier nachgerüstet werden (DIN VDE 0100-443).
Mögliche Einbauorte sind:
- In der Zählerhauptverteilung auf dem Sammelschienensystem
- Im nachgelagerten anlageseitigen Anschlussraum (AAR)
Bei Platzierung in Garage oder Carport ist die Leitungslänge zwischen Wallbox bzw. Fahrzeug und Überspannungsableiter häufig
größer als 10 m.
In diesem Fall empfiehlt sich ein zusätzlicher Überspannungsableiter Typ 2 direkt an der Wallbox (DIN VDE 0100-722). Aus Platzgründen wird dieser häufig in einem separaten Gehäuse installiert.
Besteht eine Anbindung zum Internet oder Ethernet, sollten auch Ableiter zum Schutz der Kommunikationsleitungen vorgesehen werden.
Nachrüstung Zählerschrank

Wenn die Hauptverteilung z.B. auf Smart Metering umgebaut, ältere Zählertafeln ersetzt werden oder die gesamte Elektroinstallation kernsaniert wird, müssen die nach DIN VDE 0100-443 und DIN VDE 0100-534 notwendigen Überspannungsschutz-Einrichtungen installiert werden, z. B. durch die Installation eines Kombi-Ableiters im netzseitigen Anschlussraum (NAR).
In älteren Hauptverteilungen ist der Platz im NAR sehr begrenzt.
Die Lösung: In diesem Fall wird der Kombi-Ableiter im oberen Anschlussraum des Zählerschranks (OAR) installiert. Als Alternative bietet sich ein separates Isolierstoffgehäuse vor dem Zählerschrank an.
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